n-RAI - Verschleißmessung im Nanobereich
Spurenanalyse in der Tribologie
Das n-RAI - Mehrwert für Forschung und Entwicklung
Das n-RAI basiert auf der Radionuklid-Messtechnik. Diese dient zur hochpräzisen und effizienten Messung des Nano-Verschleißes mittels Zählung radioaktiver Partikel. Als Ergänzungsoption unserer Tribometer ist es eine kostengünstige, benutzerfreundliche Analyse- und Messmethode mit guter Praxiskorrelation und exakten, aussagefähigen Ergebnissen bei kurzen Testzeiten. Mit dem n-RAI erweitert sich das SRV® Messgrößen-Spektrum bei Standard-Tests aber auch für spezielle tribologische Fragestellungen in der Modellprüfung:
- praxisrelevante Mess-Szenarien bei Motoren- und Schmierstoffentwicklung
- Bestimmung des Unterschieds zwischen Einlauf- und Konstantverschleiß
- Unterscheidung des Verschleißes zweier beliebigen Reibpartner, z. B. Kolbenring und Zylinderwand.
- Notlaufeigenschaften von Motorkomponenten
- Auswirkungen der Kraftstoffzusammensetzung auf das Verschleißverhalten von Baugruppen/Komponenten im KFZ (z. B. Kolbenring/Zylinderlaufbahn)
- Verschleißverhalten unterschiedlicher Metall-Legierungen mit einem Bezugsschmierstoff
- Wirkung von unterschiedlichen Additiven und Additiv-Konzentrationen in bekanntem Grundöl auf das Verschleißverhalten
- Schmierstoff-, Additiv- und Kraftstoffoptimierung
- ERP-Analysen von Schmierölen
- Alterungstest und Lebensdauer-Abschätzung anhand der Verschleißrate/Versagensbedingungen eines Schmieröls
- Erstellung des kompletten tribometrischen Profils eines Tribosystems
- Höchste Empfindlichkeit
- Kostengünstig
- Benutzerfreundlich
- Kompetente Beratung und Betreuung
- Kurze Testzeiten im Vergleich zu Motorenprüfständen
Prüfprinzip des n-RAI
Die speziell entwickelte Radionuklid-Verschleißmesstechnik basiert auf der Markierung der zu untersuchenden Prüfteile mittels Dünnschichtaktivierung. Der Vorteil unseres n-RAI liegt in der Sensitivität unserer Messtechnik im Nanobereich, was geringste Aktivierungsraten erlaubt. Für den genehmigungsfreien Umgang mit radioaktiven Stoffen und der Vermeidung einer unnötig hohen Aktivierung, reicht für den n-Rai eine Aktivitätskonzentration zwischen 5 % und 30 % des erlaubten Grenzwertes. Dies ist so gering, dass wir unsere Messetechnik vor äußerer natürlicher Strahlung abschirmen müssen. Eine Messdurchführung ist somit in jeder Laborumgebung ohne weitere Maßnahmen möglich.
Versuchsdurchführung
- Proben mit aktivierten Zonen werden im SRV®5 Tribometer oder 2dsik tribologisch belastet.
- Über den Schmierstoffkreislauf transportiert eine Pumpe die Verschleißpartikel zum Strahlungsdetektor.
- Die Messung der ionisierenden Strahlung erlaubt eine Korrelation der gezählten Radioisotope mit der Gesamtzahl der Verschleißpartikel.
- Basierend auf der bekannten Aktivitäts- und Isotopenverteilung wird aus den Messdaten des Detektors der Verschleiß in nm/h ermittelt und online dargestellt.
- Die Messzeit zum signifikanten Nachweis von einigen Nanometern Verschleißhöhe beträgt typischerweise nur wenige Minuten. Je länger die Mess- und Versuchszeit gewählt wird, umso geringere Verschleißraten können unterschieden werden.
- Selbstverständlich führen wir Verschleißmessungen mit n-RAI auch in unserem tribologischen Prüfinstitut für Sie durch. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie kompetent.
Mit dem n-RAI eröffnen sich eine Vielzahl neuer Messoptionen
Schmierstoffseitig:
- Verschleißschutz- und Adhäsionseigenschaften
- Schmierfähigkeit unter variierender Beanspruchung (Temperaturzyklen, variierende Gleitgeschwindigkeit, Belastungszyklen)
- Untersuchung der Auswirkungen von biologischen oder mineralischen Treibstoffanteilen im Motorschmierstoff
- Untersuchung des Einflusses unterschiedlicher Ölalterungszustände auf den Verschleißprozess
Werkstoffseitig:
- Reduzierung von Reibungsverlusten durch Optimierung der Oberflächen und Form der Reibpartner im Tribosystem (z. B. Kolbenring/Zylinderlaufbahn)
- Exakte Verschleißquantifizierung an Grund- oder Gegenkörper während des Testlaufes
- Untersuchung der Auswirkungen von biologischen oder mineralischen Treibstoffanteilen im Motorschmierstoff
- Effekte von Oberflächenbearbeitungen (z. B. Hartschichten, Honen, Lasertexturierung)
Systemseitig:
- Auflösungsvermögen je nach Oberflächenbeschaffenheit und Aktivitätsverteilung bis zu 10 nm Verschleißtiefe
- Untersuchung des Systemverhaltens unter besonderen Belastungssituationen, z. B. im Bereich des oberen Totpunkts
- Interaktionen zwischen Schmier- und Werkstoff (Oberfläche)
- Simultane Aufzeichnung des Verschleißes sowie aller bisherigen SRV® Messgrößen
Prüfkörperseitig:
- Werkstoffspezifische Aktivitäts- und Isotopenverteilung: Für jedes Legierungssystem wird die räumliche und quantitative Verteilung der radioaktiven Isotope ermittelt und verifiziert.
- Zonale Aktivierung: Die Probe wird gezielt nur dort aktiviert, wo dies für die Messung erforderlich ist.
- Aktivierung einer ultradünnen Oberflächenschicht: Nur eine äußerst dünne Oberflächenschicht der Probe wird durch Teilchenbeschuss aktiviert. Dadurch ergibt sich eine klar definierte, äußerst kleine Volumendotierung.